Sie haben einen Schaden an Ihrem Wohnmobil, Wohnwagen oder Freizeitfahrzeug?
Ein Wohnwagen bzw. ein Caravan ist ein Anhänger ohne eigenen Antrieb, welcher meist mit einem kleinen Sanitärbereich, einer Kochnische und Schlafmöglichkeiten ausgestattet ist. Im Vergleich dazu ist ein Wohnmobil ähnlich bestückt. Zusätzlich verfügt es aber über einen eigenen Motor.
Zur Grundausstattung eines Wohnmobils oder Wohnwagens gehören zum Beispiel eine Stromversorgung mit 12 Volt und 220 Volt, eine Gasanlage, eine Wasserversorgung, eine Heizung, eine Toilette und ein Kühlschrank sowie ein Frisch- und Abwassertank.
Neben dieser Grundausstattung ist eine große Auswahl an Zubehör für Wohnmobile und Wohnwagen verfügbar. Mit Vorzelten, Markisen, Fahrradträgern, Sat- und TV-Anlagen, Hubstützen, Mover-Systemen und vielem mehr, wird jedes Wohnmobil und jeder Wohnwagen zu einem Einzelstück. Diese Einzelstücke gilt es im Schadensfall korrekt zu bewerten.
Im Schadensfall und bei der Begutachtung des Schadensausmaßes sind spezielle Kenntnisse und Erfahrungen gefragt. Diese Fahrzeuge sind trotz Großserienproduktion mit viel Handarbeit gefertigt und verlangen bei der Schadensaufnahme besondere Fachkenntnisse. Die Wände, Dächer und Böden dieser Wohnmobile und Wohnwagen sind heutzutage im Sandwichbau gefertigt. Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass die Außenwände und Dächer vorgefertigt werden können und im Laufe der Produktion zusammengefügt werden. Im Gegensatz zur früheren verschraubten Bauweise ist es heute gängige Praxis, diese Teile miteinander zu verkleben. Die Klebetechnik wird zunehmend auch bei Auf- und Umbauarbeiten von Zubehör an Wohnmobilen oder Wohnwagen eingesetzt. Sat-Anlagen, Solarmodule und Dachhauben sind hier einige Beispiele. Da die Klebe – und Dichtungstechnik ein sehr komplexes Thema ist, dürfen diese Arbeiten nur von entsprechend geschultem Personal durchgeführt werden.
Im Innenraum trifft man auf einen Materialmix aus Holz, Aluminium, Polsterstoffen und Kunststoffen. Die Befestigung der Möbelteile und Innenbeplankungen sind sehr vielfältig, ebenso die vom jeweiligen Hersteller vorgegebenen Reparaturwege.
Die Verbindungstechniken von Dächern, Wänden und Möbelbau sind so vielfältig wie die Anzahl der Hersteller von Wohnmobilen und Wohnwagen. Ohne Zugriff auf die individuellen Herstellervorgaben ist eine genaue Schadenskalkulation nicht zu erstellen.
Ein Wohnmobil, Wohnwagen oder Freizeitfahrzeug verlangt daher vom Sachverständigen oder Gutachter somit spezielle Kenntnisse im Caravaningbereich.
Ein falscher Reparaturweg kann zum Beispiel im späteren Verlauf zu Folgeschäden wie z.B. Wassereinbruch, Schäden an der Gas- oder Wasserversorgung oder Kurzschlüssen an der elektrischen Anlage führen.
Ein vermeintlich kleiner Schaden an der Außenhülle des Wohnwagens oder Wohnmobiles kann zu Wassereinbruch in die Isolierung der Wände und Dächer führen. Von außen nur als kleine Delle wahrnehmbar, ist eine Übertragung des Schadensbildes auf die innere Beplankung möglich und kann sich zu einem größeren Schadensumfang entwickeln als zunächst vermutet.
Der Material- und Technikmix stellen hier besondere Anforderungen und spezielle Kenntnisse in den Bereichen der elektrischen Anlage, der Gasanlage, der Wasseranlage und der jeweiligen Aufbautechnik von Wohnmobilen und Wohnwagen an den Schadensgutachter.
Bei der Auswahl eines Sachverständigen für Schadensfälle an Wohnwagen, Wohnmobil und Freizeitfahrzeugen sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf entsprechende Qualifikationen in diesem Bereich richten. Die komplexe Verarbeitung verschiedener Materialien in Verbindung mit individuellem Zubehör benötigen einen besonderen Sachverstand des Gutachters.
Aus diesem Grund haben wir eine Prüfung vor dem CGF e.V. abgelegt und besuchen regelmäßig Fortbildungen zum Thema Wohnmobil und Wohnwagen.